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WK vom 06.02.2015

Veröffentlicht von HC Bremen am 07.02.2015
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Der Harpstedter Yannick Dräger läuft vor dem heutigen „All-Star-Game“ erstmals für die B-Nationalmannschaft auf
Vorspielen für den WM-Kader

 

von Christoph Bähr 


Er hatte gehofft, in dieser Saison ein oder zwei Bundesliga-Spiele bestreiten zu können, doch dann setzte Yannick Dräger plötzlich zum Höhenflug an. Beim Handball-Erstligisten TSV Hannover-Burgdorf hat sich der Harpstedter in kurzer Zeit zu einer festen Größe im Innenblock entwickelt. Die starken Leistungen blieben nicht unbemerkt: Heute darf der 21-Jährige voraussichtlich für das deutsche B-Nationalteam auflaufen.

 


Zwillinge in der Handball-Bundesliga: Yannick Dräger (links, hier bei einem Benefizspiel in Bremen) debütierte zuerst für den TSV Hannover-Burgdorf, sein Bruder Maurice durfte kurz darauf auch in der Eliteklasse auflaufen. Jetzt wurde der einige Minuten ältere Yannick für die deutsche B-Nationalmannschaft nominiert. (Gunnar Schäfer)


Yannick Dräger und sein Teamkollege Timo Kastening schlugen gerade die Zeit tot. Sie saßen im Mannschaftsbus des TSV Hannover-Burgdorf, der den Handball-Bundesligisten zu einem Testspiel brachte, und schauten auf ihre Smartphones. Plötzlich weckte eine eingegangene E-Mail die Aufmerksamkeit der beiden. Absender: Junioren-Nationaltrainer Markus Baur. Dräger rief die Nachricht sofort ab und staunte nicht schlecht: Es war eine Einladung zur deutschen B-Nationalmannschaft. Der Harpstedter darf ebenso wie Kastening am heutigen Freitag mit der Auswahl, die Baur und Axel Kromer betreuen, das Vorspiel zum „All-Star-Game“ der Handball-Bundesliga bestreiten.

 

Als sie davon erfuhren, war der Jubel bei den zwei nominierten Hannoveraner Talenten groß. „Wir haben uns natürlich beide gefreut. Ich war schon überrascht davon“, erzählt Dräger. In der ausverkauften Arena in Nürnberg messen sich heute ab 20.15 Uhr im „All-Star-Game“ das deutsche A-Nationalteam und eine Auswahl der besten ausländischen Bundesliga-Spieler. „Die alle spielen zu sehen, ist schon eine tolle Sache“, betont Yannick Dräger. Allerdings ist der 21-Jährige mehr als nur ein Zuschauer, ab 18 Uhr tritt er mit der deutschen B-Auswahl gegen den Zweitligisten HSC 2000 Coburg an. Der Titel „B-Nationalmannschaft“ täuscht dabei etwas, denn es handelt sich eigentlich um das Junioren-Nationalteam des Deutschen Handballbundes. Coach Baur sieht das Duell mit Coburg als guten Test für die U21-WM vom 19. Juli bis 2. August in Brasilien.

 

Für Yannick Dräger, der bereits an zwei Lehrgängen des Nachwuchsnationalteams teilnahm, ist das Spiel vor allem eines: eine große Chance, sich für die Welttitelkämpfe zu empfehlen. „Ich denke, dass ich zu denen im Kader gehöre, die etwas auf der Kippe stehen“, glaubt der Rückraumspieler. „Deshalb ist mein Ehrgeiz sehr groß. Ich will mich gegen Coburg zeigen.“ Wenn es denn mit der Nominierung klappen sollte, könnte die U21-WM im Sommer für Yannick Dräger zum krönenden Abschluss einer Saison wie aus dem Bilderbuch werden. 2013 war er vom A-Jugend-Bundesligisten HC Bremen zum TSV Hannover-Burgdorf gewechselt, wo er erst einmal Erfahrung in der Reserve sammeln sollte. Eine Spielzeit lang kam er also in der dritten Liga zum Einsatz. „Vor dieser Saison hatte ich dann gehofft, dass ich vielleicht in ein oder zwei Spielen mal in die Bundesliga reinschnuppern kann“, erinnert sich Dräger. Es sollte ganz anders kommen: Das Verletzungspech schlug erbarmungslos zu, und plötzlich wurde Yannick Dräger dringend im Bundesligateam gebraucht.

 

Ende September gab er beim 29:28-Erfolg über die Füchse Berlin sein Debüt – und sah prompt die Rote Karte. Hannovers Trainer Christopher Nordmeyer vertraute dem 1,98-Meter-Hünen trotzdem weiter. Bei seinem zweiten Einsatz gegen die SG BBM Bietigheim (36:29) warf Dräger dann sein erstes Bundesligator. Inzwischen sind es fünf Treffer in insgesamt 15 Partien geworden. Im Innenblock der 6:0-Deckung ist der Harpstedter schon eine feste Größe beim aktuellen Tabellenachten, auch im Angriff darf er jetzt regelmäßig ran. „Dass es so schnell geht, hätte ich nie gedacht“, betont Yannick Dräger.

 

Anfangs sei er etwas beeindruckt gewesen, als ihm auf dem Feld plötzlich einige der weltbesten Handballer gegenüberstanden. „Da hat man schon Respekt davor, richtig zuzupacken, aber meine Mitspieler sind alle supernett und helfen mir sehr viel“, erzählt der Youngster. Mittlerweile hat er sich an seine neue Rolle in Hannovers Bundesligateam gewöhnt. Der 21-Jährige, der seine Laufbahn einst beim Harpstedter TB begann, darf nun jeden Tag mit der ersten Mannschaft trainieren, spielt aber auch noch für die Reserve von Coach Heidmar Felixson. „Meine beiden Trainer sprechen sich immer ab, damit ich auch regenerieren kann“, berichtet Dräger.

Am Sonntag bekam er zum Beispiel frei und konnte einen Abstecher zu seinen Eltern nach Harpstedt machen. Viel Freizeit hat Dräger allerdings nicht, denn neben dem Sport absolviert er eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker. Klar träume er davon, Handball-Profi zu werden, sagt der Harpstedter. „Dafür investiere ich sehr viel, aber ich weiß auch, dass immer etwas passieren kann. Was ist, wenn ich mich verletze oder die Leistung nicht mehr bringe? Ich will unbedingt eine Ausbildung in der Hinterhand haben.“

 

Erst einmal aber genießt er jetzt seine Auftritte in der wohl stärksten Handball-Liga der Welt, die am 11. Februar wieder den Spielbetrieb aufnimmt. Hannover-Burgdorf gastiert dann bei HBW Balingen-Weilstetten, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sogar zwei Drägers zum Einsatz kommen. Etwas später als sein Zwillingsbruder Yannick hat nämlich auch Maurice Dräger den Sprung in Hannovers Bundesliga-Mannschaft geschafft. Siebenmal stand der 2,05 Meter große Rückraumakteur bisher im Aufgebot. Im Duell mit dem Spitzenreiter THW Kiel (25:34) bildeten Maurice und Yannick Dräger sogar zusammen den Innenblock. „Das war wirklich klasse“, unterstreicht Yannick.

Die beiden Zwillingsbrüder spielen übrigens nicht nur gemeinsam Handball, sie wohnen in Hannover auch zusammen. „Allerdings sehen wir uns öfter beim Training als in der Wohnung“, erzählt Yannick Dräger. „Maurice muss für sein Studium gerade viel lernen, und ich arbeite tagsüber.“ Dass sein Bruder es kurz nach ihm auch in die Bundesliga geschafft hat, freut Yannick ungemein. Der etwas ältere der beiden Zwillinge war schon in vielen Dingen der Erste, doch Maurice zog meistens nach. Für die niedersächsische Landesauswahl wurde Yannick etwa zuerst nominiert, wenig später stieß auch sein Bruder zum Kader. Zum HC Bremen wechselte er ein Jahr vor Maurice. In der Bundesliga lief Yannick bekanntlich ebenfalls etwas eher als sein jüngerer Zwilling auf. Nun wurde der ältere Dräger-Bruder für die B-Nationalmannschaft nominiert. Mal sehen, ob Maurice wieder nachziehen kann.

 

Quelle: http://www.weser-kurier.de/region/lokalsport/delmenhorster-kurier-lokalsport_artikel,-Vorspielen-fuer-den-WM-Kader-_arid,1050346.html

Zuletzt geändert am: 07.02.2015 um 15:45

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