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WK vom 15. Dezember 2012

Veröffentlicht von HC Bremen am 15.12.2012
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Viele talentierte Jugendspieler verlassen die Handball-Region Oldenburg / Trainer beklagen mangelnden Ehrgeiz

 

Sorgen um den Nachwuchs

 
Von Gunnar Schäfer
 
Frank Mehrings hat das Thema kürzlich deutlich zur Sprache gebracht: Der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Grüppenbühren/Bookholzberg beklagte in einem Interview mit dieser Zeitung, dass es den jungen Spielern in seiner Mannschaft an Ehrgeiz fehle, um beim Ausfall des etablierten Personals auf sich aufmerksam zu machen. Eine Bestandsaufnahme in der Handball-Region Oldenburg zeigt: Das Problem betrifft viele Vereine und hängt unter anderem mit nicht ausreichend ausgebildetem Trainerpersonal zusammen.
 
 
© Koch
 
Rückraumspieler Yannick Dräger (links) war früher für den Harpstedter TB und den TV Neerstedt aktiv, spielt aber bereits seit 2010 für den HC Bremen in der A-Jugend-Bundesliga.
 
Delmenhorst·Oldenburg-Land. Der Blick auf die höherklassigen Tabellen des männlichen Nachwuchses in der Handball-Region Oldenburg ist ernüchternd: Im A-Jugend-Bereich gibt es einen Oberligisten und zwei Landesligisten. In der B-Jugend gibt es je zwei Ober- und Landesligisten, in der C-Jugend wird die Region lediglich von zwei Landesligateams vertreten, die eher in unteren Tabellenregionen zu finden sind. Es scheint, als drohe die Region den Anschluss nach oben zu verlieren – warum ist das so? Eine Bestandsaufnahme in der Handballszene der Umgebung zeigt: Nachlassender Ehrgeiz bei Jugendspielern sowie ein Mangel an qualifizierten Nachwuchstrainern sind Teil des Problems und führen dazu, dass Leistungsträger ihre Vereine verlassen.
 
Der kriselnde männliche Jugendbereich ist ein Thema, mit dem sich auch Andre Haake, Spielertrainer des Verbandsligisten HSG Delmenhorst, beschäftigt. Zwar sind die Delmenhorster mit ihrer A-, B- und C-Jugend auf Verbandsebene vertreten und stehen vergleichsweise gut da – trotzdem bemängelt Haake die Einsatzbereitschaft der Spieler. "Ich habe die Leistungsträger unserer A-Jugend zum Herrentraining eingeladen. Die Spieler kommen aber nur unregelmäßig. Es fehlt ihnen der Ehrgeiz. Nach der Schule kommt bei vielen nicht mehr gleich der Handball." Eine Entwicklung, die nicht nur der Delmenhorster Trainer sondern auch schon der Handball-Verband Niedersachsen (HVN) zu spüren bekommen hat. Der HVN ist der größte Handball-Verband Deutschlands, die Ergebnisse bei Ländervergleichsturnieren im männlichen Jugendbereich lassen aber teilweise zu wünschen übrig. So belegte die HVN-Auswahl des Jahrgangs 1997 bei einem Turnier am Niederrhein kürzlich den letzten Platz.
 
Aus der hiesigen Regionsauswahl schafften es zwar immer wieder Talente wie Lasse Till, Tizian von Lien oder Jan-Niklas Ordemann, sich für die Auswahlkader zu empfehlen – lange halten können sie sich dort in der Regel jedoch nicht. Vielmehr setzen sich die HVN-Mannschaften überwiegend aus Spielern der Vereine TSV Burgdorf, TSV Anderten und Eintracht Hildesheim zusammen, was damit zu tun hat, dass der Verband in Hannover sowie Eintracht Hildesheim in Selze jeweils ein Internat unterhalten, um dort gezielt leistungsstarke Spieler zu konzentrieren. Allerdings ist auch der Besuch dieser Einrichtungen nicht zwangsläufig die Eintrittskarte in die große Handball-Welt. Tizian von Lien, Björn Müller und Kevin Larisch stammen aus der Region und sind mittlerweile wieder aus Selze zurückgekehrt. Während Larisch in Delmenhorst spielt, haben Müller und von Lien den Sprung zum A-Jugend-Bundesligisten JSG Hastedter TSV/HC Bremen geschafft.
 
Die Bremer stellen den einzigen Bundesligisten im Nordwesten und haben zahlreiche Spieler aus Delmenhorst und Umgebung in ihren Mannschaften. Beim Tabellenführer der Staffel Nord spielen beispielsweise die Ex-Neerstedter Yannick und Maurice Dräger. Der Grund für einen Wechsel in die Hansestadt ist für viele Jugendspieler das fehlende Leistungsniveau in ihrer sportlichen Heimat. "Ich möchte gerne mit Spielern zusammenspielen, die dasselbe Niveau haben wie ich, in einem Verein, in dem ein entsprechendes Training angeboten wird", sagt der 14-jährige Julian Hoffmann, der von der JSG Ganterhandball über die HSG Hude/Falkenburg nach Bremen gewechselt ist. Qualifizierte Übungsleiter zu finden, die ein solches Training anbieten, ist ein Problem, findet der frischgebackene B-Lizenz-Inhaber Timo Hermann (JSG Ganterhandball).
 
Hermann, der bei der Spielgemeinschaft die D-Jugend trainiert, betont: "Viele Betreuer haben die Rahmenkonzeption des HVN nicht verstanden." Es fehle vielerorts also nicht nur an leistungswilligem Nachwuchs, sondern auch an qualifizierten Trainern, die Leistungsträger im Verein halten können. Eine Idee, um diesem Trend entgegenzuwirken, hat die TSG Hatten-Sandkrug entwickelt. Der Verein will ein Leistungssportkonzept im männlichen Nachwuchsbereich anbieten und hat in Henning Sohl, Grzegorz Goscinski und Hauke Riekels gut ausgebildetes Trainerpersonal. Bisher fehlen Hatten aber die entsprechenden Spieler. Deshalb will der Klub die Oberliga-B-Jugend des VfL Oldenburg übernehmen. Die Oldenburger planen, künftig verstärkt auf den weiblichen Nachwuchs zu setzen, wo es zur neuen Saison auch eine Bundesliga geben soll.
 
Sorgen um den Nachwuchs
 
Viele talentierte Jugendspieler verlassen die Handball-Region Oldenburg / Trainer beklagen mangelnden Ehrgeiz
 
Zitat:
 
"Viele Betreuer haben die Rahmenkonzeption des HVN nicht verstanden."
 
B-Lizenz-Inhaber Timo Hermann

Zuletzt geändert am: 15.12.2012 um 13:38

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