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Lernen fürs Leben

Lernen fürs Leben

Veröffentlicht von HC Bremen am 09.02.2022
Aktuelles >> A-Jugend

Gemeinsam wohnen und trainieren

 

Bremen. Die Küche ist der Ort, an dem in dieser Wohngemeinschaft das Leben pulsiert. In der Küche haben die vier jungen Männer den meisten Platz. An der langen Tischreihe sitzen sie zusammen, um zu essen, zu trinken, zu reden, zu planen – und um zu lachen. Gleich daneben stehen zwei Sofas, ein Couchtisch und ein großer Fernseher, die die Küche zur Wohnküche machen. Schnell wird deutlich, dass dieses Quartett des HC Bremen nicht nur auf dem Handballfeld harmoniert. „Wir verstehen uns gut“, sagt Nick Horstmann, und seine WG-Genossen Michel Schack, Gijs de Laater und Felix Kaiser widersprechen nicht.

Kurz nach ihrer Entstehung im Spätsommer 2021 sei in der WG aber nicht alles rundgelaufen. „Da waren wir noch nicht eingespielt“, sagt Felix Kaiser. In der Bundesliga-A-Jugend des HC Bremen spielt er auf der Linksaußen-Position, in der Schule Ronzelenstraße geht er in die gleiche Klasse wie Spielmacher Michel Schack. Anders als beim Handball gibt Michel Schack in der WG aber nicht den Ton an. Was nicht daran liegt, dass er hier der Jüngste ist. Das Alter fällt bei diesen Vieren nun wirklich nicht ins Gewicht, denn zwischen Anfang Februar und Ende März dieses Jahres werden alle volljährig. Was hätten es für schöne Festwochen für die WG-Mitglieder werden können, wenn nicht Corona derzeit so vieles ausbremsen würde?

Michel Schack, der Junge aus Achim, ist derjenige, der die kürzeste Wohnerfahrung außerhalb des Elternhauses aufweist. Deshalb scheidet er für die Position des Taktgebers in der WG erst mal noch aus. Gerade sind die Kochkünste der vier das Thema am Tisch. Es scheint, als wolle und müsse Michel Schack diesbezüglich noch am meisten lernen. „Die Mitbewohner helfen einem, wenn man Probleme mit dem Kochen hat“, sagt er. Das anschließende Gelächter am Tisch lässt erahnen, dass es schon die ein oder andere lustige Küchen-Koch-Szene gegeben haben dürfte.

 

Schritt über die Landesgrenze


Nick Horstmann aus Harpstedt, als Linkshänder beim HC auf rechts außen oder halb rechts im Einsatz, hat in Bremen ebenso schon ein Jahr eine Wohnung gehabt wie Felix Kaiser, der aus der Nähe von Koblenz stammt. Den längsten Weg nach Bremen hat aber der Niederländer Gijs de Laater, der kräftige Kreisläufer, hinter sich: Nach einem Jahr bei den Rhein-Neckar Löwen in Mannheim spielt er seine erste Saison beim HC und seine zweite fernab von zu Hause. „Handball ist in Deutschland viel größer als in den Niederlanden“, sagt er, und deshalb habe er den Schritt über die Landesgrenze gewagt.

Bereut hat der Niederländer seinen Entschluss nie. „Es war der richtige Schritt“, sagt er. Im Gegensatz zu seinen Mitbewohnern ist er jedoch kein richtiger Schüler an der Ronzelenstraße. Gijs de Laater nimmt nur am Sport- und am Englischunterricht teil und ist ansonsten Fernschüler einer Bildungseinrichtung in seiner Heimat. Das hat für die WG den schönen Nebeneffekt, dass er weniger in der Schule ist und dafür mehr Zeit hat, um beispielsweise Besorgungen zu erledigen. „Das ist total praktisch, wenn noch etwas fürs Essen fehlt“, sagt Nick Horstmann. Letzterer ist der Einzige, der 2022 ins Abitur geht und sich Gedanken machen muss, wie es für ihn beruflich weitergehen soll. Altersbedingt dürfte das Quartett allerdings noch ein weiteres Jahr gemeinsam in der Bundesliga auflaufen, wenn es alle Beteiligten, also auch die Vereinsverantwortlichen, so wollen.

In gewisser Weise ist die WG in bester Citylage ein Zufallsprodukt. „Wir hatten ursprünglich gehofft, dass uns im Sommer die geplanten Internatsplätze zur Verfügung stehen würden“, sagt der Vorsitzende des
HC Bremen und Manager der A-Jugend, Ralf Fricke. Weil Nick Horstmann und Felix Kaiser ihre damaligen Bleiben bereits gekündigt hatten und Gijs de Laater schon verpflichtet war, geriet der HC plötzlich in Wohnungsnot.

 

Umfängliche Betreuung


In einer Zeitungsanzeige entdeckte Ralf Fricke in der Nähe der Straße Am Dobben die ehemalige Arztpraxis, die der HC-A-Jugend-Trainer und Sportlehrer der Handballer, Tim Schulenberg, umgehend inspizierte und als WG-geeignet einstufte. Unter Führung von Frickes Lebensgefährtin Brigitte Köhler renovierten die Eltern der Handballer die Fünfzimmerwohnung mit Küche und zwei Badezimmern. Auf der Suche nach geeignetem Inventar half das Unternehmen Justus Grosse maßgeblich mit.

Seit 1. September ist Ralf Fricke der Mieter der Wohnung. Die Handballer zahlen an ihn eine Pauschale für sämtliche Kosten inklusive Verpflegung. Dafür erhalten sie Haushaltsgeld, über das genau Buch geführt wird, hin und wieder einen Großeinkauf, vor allem mit Getränkekisten, den Fricke und seine Lebensgefährtin für die autolose WG übernehmen, sowie gelegentlich Kartoffeln und frische Eier, die Tim Schulenberg aus Dötlingen mitbringt. HC-Mitglied Petra Francke ist die Vierte, auf deren Unterstützung sich die WG im Alltag verlassen kann.

Angesichts der umfänglichen Betreuung ist es also kein Wunder, dass die WG so viel gute Laune verströmt – erst recht, nachdem sie sich endlich einen Arbeitsplan verpasst hat. Seitdem mit Beginn des neuen Jahres die Dienste für Küche, Dusche, Müll und Einkaufen wöchentlich vergeben werden, habe sich das Klima deutlich verbessert, bestätigt das Quartett. „Vorher hatten mir einige Sachen nicht gepasst“, sagt Nick Horstmann. Er hat seine WG-Ausstiegspläne verworfen, seit klar ist, an wen sich jeder halten muss, wenn mal etwas nicht richtig läuft. Lernen fürs Leben, auch dafür steht die WG des HC Bremen.

 

ZUR SACHE

 

Alternative zum Haus der Athleten

 

Seit Jahren laufen in Bremen schon die Bemühungen, ein Haus der Athleten oder Internatsplätze auch für auswärtige Sportler zu schaffen – bislang sind sie allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Wenn Vereine und Schulen ihre Schützlinge unterbringen wollen, sind sie noch auf Eigeninitiative angewiesen. Mal stellen Eltern für ihren jugendlichen Gast ein Zimmer zur Verfügung, mal mieten Eltern oder Verein eine Wohnung an. Der HC Bremen macht mit seiner Jugend-WG, die in dieser Form ursprünglich nicht geplant war, derzeit gerade gute Erfahrungen. Allerdings bedeutet eine Wohngemeinschaft auch einen erheblichen Aufwand für alle Beteiligten.

 

 

Quelle: WESER-KURIER

Zuletzt geändert am: 09.02.2022 um 14:59

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